Home

Zweifaches Engagement für Offene Bücherregale im Aachener Norden

17. Mai 2010

„Zwei Doofe, ein Gedanke!“ ruft man in Deutschland aus – der Brite ist da schon freundlicher „great minds think alike“ sagt man auf der Insel.
So geschehen in Aachen. Die IG Aachener Portal plant ein offenes Bücherregal für den Aachener Norden. An der Ecke Passstraße, Grüner Weg soll es eine solche „öffentliche Bücherei“ geben.
Was ist das? Ein öffentlicher Bücherschrank (auch offener Bücherschrank genannt) ist ein speziell konstruierter, stabiler Schrank zur Aufbewahrung von Büchern, der im öffentlichen Raum jedermann zugänglich ist. Er wird genutzt, um kostenlos, anonym und ohne jegliche Formalitäten Bücher zum Tausch oder zur Mitnahme aufzubewahren und anzubieten.
Es begab sich, dass die IG Aachener Portal, geführt von Mario Wagner, eine hervorragende Idee hatte. Sie planten, nach positiven Erfahrungen am Bonner Rheinufer, ein offenes Bücherregal im Aachener Norden einzurichten und begannen die umfangreichen Planungen. Es wurden Sponsoren gesucht und gefunden, es wurde ein Standort gesucht und gefunden und schließlich, am 20.4. wurde dann der Antrag auf Sondernutzung an die Stadt Aachen gestellt, der den Bau ermöglichen sollte.
Rund um die Landtagswahl hat Norbert Plum, seines Zeichens Planungspolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, besonders viel Radio gehört. Unter anderem stieß er dabei im WDR auf einen Bericht zur großen Akzeptanz der öffentlichen Bücherschränke in Münster und Bonn.
Norbert dachte sich dann: Warum soll sowas in Aachen nicht auch funktionieren! Man kann doch das große bürgerschaftliche Engagement der Aachenerinnen und Aachener sicher für eine so gute Sache aktivieren! Er wollte offene Bücherschränke in der ganzen Stadt Aachen.
Gesagt getan, am 11.5. stellte Norbert seinen Antrag.
Bisher sind sich die Anträge augenscheinlich noch nicht bei der Stadt Aachen begegnet, aber ich bin mir (auch aufgrund einzelner Gespräche mit beiden Antragsstellern) sehr sicher, dass sich die beiden Herren gegenseitig eine große Freude gemacht haben.
Eine kritische Seele mag an dieser Stelle einbringen: Keiner der Beiden hatte ja wirklich diese Idee. Eigentlich hatten ja Clegg und Guttmann die Idee und als erste Initiative war es dann die „Werkburg“ in Darmstadt, die diese außerhalb eines Kunstprojekts umsetzte, und sowohl der Antrag als auch das konkrete Projekt sind ja eigentlich nur „abgeguckt“ aber wir wollen hier ja nicht zu kritisch sein.
Die IG Aachener Portal kann jetzt jedenfalls entweder als Vorreiter für ein städtisches Projekt auftreten oder sie kommt sogar in den Genuss der städtischen Unterstützung bei ihrem hervorragenden Projekt. Norbert Plum kann sich sicher sein, dass seine Idee, das Engagement der Öcher zu aktivieren, Erfolg haben wird.
Und beide können sich dann zum schmökern im kleinen Café an der Passstraße treffen und können dabei ein anderes Buch mit heim nehmen, als sie mitgebracht haben.

Wie man so sagt: „Great minds think alike!“

Themen: Der Aachener Norden, Kommunalpolitik, Passstraße