Der kommende Sonntag ist wieder verkaufsoffen. Aus diesem Anlass lag der heutigen Ausgabe der Aachener Zeitung/Nachrichten ein Sonderheft bei. Unter anderem fand sich auf Seite zwei ein Interview mit Wilhelm Schillings, dem Vorsitzender des MAC, dem Verband der Eizelhändler Aachens.
Ich bin nicht für verkaufsoffene Sonntage und habe meine Argumente bereits detailliert ausgebreitet. Eines meiner Hauptargumente ist, dass durch die zusätzlichen Öffnungszeiten (im Einzelhandel) kein zusätzliches Geld ausgegeben wird, sondern dass es nur anders verteilt wird.
Dieses Argument wird zumeist auch für die Sonntagsöffnung ins Feld geführt, da eben keine Kaufkraft in die Niederlande ode in die deutschen Nachbargemeinden abgegeben werden soll.
Aus meiner Sicht führen aber gerade die Sonntagsöffnungen zu einer Umverteilung von inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften hin zu großen Ketten, für die die Organisation der zusätzlichen Zeiten problemlos möglich ist.
Genau dies wird heute von Herrn Schillings im o.a. Interview bestätigt:
Welche Bedeutung haben die Sonder-Öffnungszeiten für die Geschäfte?
Wilhelm Schillings: [..] In Aachen verfügen wir noch über eine gute Mischung von großen und – kleineren – oft inhabergeführten – Geschäften. Bei Sonderöffnungszeiten fällt es den großen Firmen häufig leichter zu öffnen. Schon die zeitliche Mehrbelastung verteilt sich dort auf mehrere Schultern.
Bei den kleinen Geschäften fällt die Entscheidung, an einem Sonntag zu öffnen nicht so leicht.
Am Ende muß es sich auch betriebswirtschaftlich für den einzelnen Betrieb rechnen.
Für mich bedeutet dies (vereinfacht): Durch verkaufsoffene Sonntage wird langfristig den inhabergeführten Geschäften geschadet, da sie die ausgeweiteten Öffnungszeiten nicht so leicht mitgehen können, wie die Ketten und dadurch Umsatz an eben diese verlieren. Ihre Stärke (guter Service, gute Beratung) wird hierdurch niveliert.
Wer also die differenzierten Angebote in Aachen erhalten möchte, sollte sich gegen zusätzliche verkaufsoffene Sonntage aussprechen!