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SPD-Fraktion kritisiert geplante Einschränkungen für das „Last Exit“

14. November 2013

Die SPD-Ratsfraktion Aachen, ihre kulturpolitische Sprecherin, Sibylle Reuß, Ratsherr Michael Servosund Bürgermeister Björn Jansen, kritisieren eine neue jetzt bekannt gewordene Betriebsbeschränkung aus dem Bereich der Aachener Kneipen- und Clubszene.

Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, will die Stadtverwaltung das seit Jahren erfolgreich praktizierte Betriebskonzept des „Last Exit“ an der Krakaustraße einschränken. „Damit wird ein wichtiger Kommunikations- und Treffpunkt im direkten Umfeld des „Mörgens“ deutlich in seinen Möglichkeiten eingeschränkt, und es geht erneut ein Stück Aachener Stadtteilkultur verloren. Zuletzt wird vor Ort auch der Austausch zwischen dem Theaterensemble und dem kulturinteressierten Publikum jugendaffiner Stücke bedroht“, erklären Jansen, Reuß und Servos.

 

In den vergangenen Jahren mussten immer wieder Aachener Clubs und Kneipen ihre Türen schließen, darunter das „fifty five“, der „Königskeller“ sowie das „New Water“, weil das Ordnungsamt Auflagen in Sachen Lärmschutz, Fluchtwege, Besucherzahl gemacht hatte. Anfang 2012 hatte die SPD die Proteste von rund 600 jungen Menschen aus der Region aufgegriffen und sich mit einem Ratsantrag für den Erhalt einer lebendigen und vielfältigen Nachtclub- und Kneipenszene ausgesprochen (vgl. SPD-Antrag v. 31.01.2012).

 

„Wir wissen nicht erst seit der Bewerbung der RWTH als Exzellenzuniversität, wie wichtig eine ausgewogene Kneipen- und Clubkultur für die Stadt ist. Die charakteristischen Eckkneipen in zahlreichen Vierteln sind ein wichtiger Standortfaktor, den wir schützen müssen“, so die drei SPD-Vertreter.

 

Aus Sicht der Sozialdemokraten ist der aktuelle Fall auch deshalb bedauerlich, weil der Betriebsausschuss Kultur Ende Juni 2012 in Richtung einer engeren Kooperation von Kulturbetrieb, Kulturdezernat und (Bau-)Ordnungsamt tendierte, um die Vielfalt der Szene langfristig sichern zu können.

 

Hinsichtlich des „Last Exit“ wollen Jansen, Reuß und Servos von der Verwaltung nun wissen, wie die Gesichtspunkte „Erhalt der Kneipen- und Clubvielfalt“ im konkreten Fall mit dem Schutz der Anwohner abgewogen wurden und auf welchen Erwägungen die  Einschränkungen für das bisher erfolgreiche Betriebskonzept beruhen. Aufgearbeitet werden soll auch, welche Rolle das Kulturdezernat bei der aktuellen Entscheidung gespielt hat. Außerdem soll die Verwaltung Auskunft darüber erteilen, wie weit die vom Kulturausschuss beschlossene Institutionalisierung der Zusammenarbeit von Kulturdezernat und (Bau-)Ordnungsamt mittlerweile fortgeschritten ist, bzw. mit welchen Maßnahmen Oberbürgermeister und Verwaltung die Clubvielfalt langfristig sichern wollen.

Themen: City, Der Aachener Norden, Kommunalpolitik, Presse