Am 6.2.2010 haben 20 Personen (unter anderem Ratsherr Gilson von der CDU) an einer Ortsbegehung in der Soers teilgenommen. Sie musste stattfinden, weil kurz zuvor ein Kind in der unübersichtlichen Ortseingangssituation angefahren und verletzt wurde.
Leider war ich selber nicht dort, da ich wegen eines traurigen Anlasses bei meiner Familie in Düren sein wollte.
Dankenswerter Weise wurde mir seitens des organisierenden Soerser Forums ein Protokoll der Begehung zugeleitet. Die Beobachtungen vor Ort belegen die Zahlen der von der Verkehrswacht ausgeliehenen Geschwindigkeitsmesstafel: Es wird zu schnell gefahren! Obwohl der Ortskern Soers durchgehend als „Zone 30“ ausgewiesen ist, halten sich die Menschen nicht an diese Begrenzung. Dieses Problem wird an der scharfen Kurve am Ortseingang noch zusätzlich verschärft und es sollte dringend Abhilfe geschaffen werden.
Beim Ortstermin wurden einige konkrete Punkte angesprochen: Die Anbringung eines Spiegels zur besseren Einsicht in die Kurve bei der Ausfahrt aus den Raphaelhöfen, große Piktogramme auf der Straße oder eine stationäre Radaranlage.
Wie so oft stehen einzelnen dieser Punkte gesetzliche Vorgaben entgegen, andere sind jedoch leicht umzusetzen. Insbesondere die Verbreiterung des Gehwegs wurde bereits beschlossen. Wann sie genau abgeschlossen sein wird, ist unklar. Kleinere Maßnahmen wie die Anbringung eines Spiegels sind unkritisch – eine bauliche Veränderung oder ein Zebrastreifen sind jedoch rechtlich oder finanziell ausgeschlossen.
Aufgrund der schwierigen Situation habe ich mir einige Gedanken gemacht und bin auf eine mögliche Lösung gestoßen:
Verschiedene Hersteller bieten „mobile Verkehrsinseln“ an. Diese Inseln lassen sich leicht auf- und abbauen und könnten als temporäre Fahrbahnverengungen genutzt werden, bis sich das Verhalten der Autofahrer angepasst hat. Ist der gewünschte Erfolg erzielt, lässt sich die Anlage bequem an einer anderen Stelle weiter nutzen. Natürlich gibt es ein Problem: Halten sich die Autofahrer auch nach dem Abbau noch an die geforderten Geschwindigkeiten? Bei Kosten von deutlich unter 1.500,- Euro für eine komplette Insel inkl. Schildern sollten wir dieses Risiko eingehen – es wird sicherlich nicht schlechter werden, als es derzeit ist.
Aus diesem Anlass habe ich folgende Ratsanfrage zum Thema formuliert:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
am Sonntag, den 6.2.2011 eine Ortsbegehung der Strassen „Purweider Weg“ und „Strüver Weg“ statt, die Anwohnerinnen und Anwohner organisiert hatten. Anlass war ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind verletzt wurde. Im Rahmen der Begehung wurde festgestellt, dass der Fussweg entlang des Purweider Wegs erheblich zu schmal ist. Außerdem fiel auf, dass die sog. „Berliner Kissen“ auf dem Strüver Weg nicht im notwendigen Umfang zur Beruhigung des Verkehrs beitragen.
Hierzu habe ich folgende Fragen:
1) Nach dem Beschluss der Bezirksvertretung Laurensberg vom 27.5.2009 wird der Kurvenbereich derart umgestaltet, dass der Bürgersteig eine hinreichende Breite erhält. Wann ist mit dem Abschluss dieser Baumaßnahme zu rechnen?
2) Der Kurvenbereich bleibt weiterhin sehr unübersichtlich und es ist nicht davon auszugehen, dass sich mittelfristig etwas an der Gefahrensituation verändern wird. Sind seitens der Stadt weitere Maßnahmen geplant?
3) Gibt es seitens der Stadtverwaltung Erfahrungen mit „mobilen Verkehrsinseln“ (http://www.lueft.de/Verkehrsinsel.85.0.html oder http://www.moravia.de/prod/gamma%2820%29verkehrsinsel.html)?
4) Wie wäre es möglich, durch die kombinierte Nutzung mobiler Verkehrsinseln und mobiler Geschwindigkeitsanzeigetafeln verkehrliche Gefahrenstellen (wie z.B. die Ortseingangssituation „Soers“) vorübergehend zu gestalten, um das Verhalten der Autofahrer an die besondere Situation anzupassen?
5) Wäre es möglich solche Hilfsmittel nach einer vorübergehenden Installation an anderer Stelle weiter zu verwenden oder würde ihr Abbau am vorherigen Nutzungsort die Geschwindigkeitsüberschreitungen sogar noch verstärken?