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Public Viewing der WM auf dem Tivoli?

15. Januar 2014

Public Viewing auf dem Tivoli also. Gemäß Definition „ein Lehnwort, as im Deutschen eine engere Bedeutungsspanne besitzt als im englischen Sprachraum,[..] wo er auch die öffentliche Aufbahrung eines Toten – bezeichnet.“
Auf Wortspiele möchte ich hier verzichten, der Vorschlag der Grünen hat aber in „meinem“ Wahlkreis für so viel Aufregung gesorgt, dass ich kurz darauf eingehen will:

Als Vertreter des Wahlkreises Monheimsallee ist meine Position wohl klar…. ich bin im Laufe des Tages bereits mehrfach diesbezüglich kontaktiert worden und die Bedenken überwogen bei weitem. Nicht nur die üblichen Rahmenbedingungen wären zu gewährleisten (Sicherheit, Anwohnerschutzkonzept, etc.), vielmehr wäre bei einem solchen Event bei einem geringeren Eintrittspreis ein weitaus größerer Aufwand für das Rahmenprogramm aufzubringen.
Vielleicht schließe ich diesbezüglich auch zu sehr von meinem Freundeskreis und mir auf andere, aber für mich persönlich besteht der Reiz des öffentlichen, gemeinsamen Fußbalguckens insbesondere darin, vorher und nachher in der Stadt mit vielen Menschen zu sprechen und spontan zu entscheiden, ob und wann man hingeht. Gerade bei den „kleineren“ Spielen ist das in einer international geprägten Stadt wie Aachen es ist besonders schön. Man lernt bei den meisten Spielen Fans aus den jeweiligen Ländern kennen und kann sich austauschen.

Wenn ich mir nun vorab eine Karte kaufen und zum Bierholen die Leinwand verlassen muss, geht meiner Ansicht nach eben diese spontane, offene Atmosphäre verloren.

Deshalb glaube ich auch, dass der Kartenverkauf floppen würde (Kapuzinerkarree und Pontstraße würden selbstverständlich weiterhin ihre Angebote aufrecht erhalten, zumindest, sofern die Grünen hier keinen offensiven Einsatz des Ordnungsamts und zusätzliche Restriktionen durchsetzen würden), so dass die großen Sorgen der Soerserinnen und Soerser aus meiner Sicht nicht eintreffen werden.

Fazit:
Die zahlreichen (vermutlich mit Geld und Kreativität lösbaren) Bedenken zu Sicherheit, Anwohnerschutz usw. mal außen vorgelassen, klingt der Vorschlag für mich persönlich nach einem nett gemeinten, aber nicht durchdachten Ansatz, der an den Bedürfnissen der meisten „Rudelgucker“ vorbei geht.

Themen: Der Aachener Norden, Kommunalpolitik, Presse, Soers