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Nach Rent-a-Rüttgers jetzt Rent-a-Philipp?

07. August 2010

Einige haben es vielleicht schon verdrängt, andere erinnern sich bestimmt noch gut daran: Die Rent-a-Rüttgers-Affäre der abgewählten CDU-Landesregierung. Durch den Kauf eines Stellplatzes bei CDU-Parteitagen wurde damals Verbänden oder Einzelunternehmen exklusiver Zugang zum damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers gewährt.

Nun lese ich heute morgen die Aachener Nachrichten und stoße auf folgendes Zitat von unserem CDU-Oberbürgermeister Marcel Philipp (Rubrik „Zwei Fragen an…“ unter diesem Artikel):

„Ich habe beispielsweise der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer das Angebot gemacht, ihr für ein Heimspiel eine Loge [auf dem Tivoli] für eine Summe X zur Verfügung zu stellen. Ich hätte dann interessante Gesprächspartner, und wir würden gemeinsam entscheiden, in welche karitative Einrichtung dieses Geld dann fließt.“

Natürlich ist dieser Fall anders gelagert, als die Erhebung von Gebühren zugunsten der CDU, wie Rüttgers es getan hat, es bleibt aber irgendwie merkwürdig, wenn der OB Angebote ausspricht, sich Zeit mit ihm zu kaufen – auch wenn dies zugunsten dritter geschieht.
Ich bin mir sicher, dass es eine Menge anderer Verbände gibt, die es sich nicht erlauben können, das freundliche Angebot des OBs anzunehmen und demnach leider auf die auf diese Weise eingeräumte Qualitätszeit mit einem „interessanten Gesprächspartner“ verzichten müssen.

Die Frage muss also mit „Nein, es ist keine Rent-a-Philipp-Affäre, aber wenn man sich die Loge leisten kann, kommt man eben doch leichter ins Gespräch mit unserem OB“, und eben dieser gleich zweimal in Presse…

Themen: Humor, Satire und Nebensachen, Kommunalpolitik, Landes-, Bundes- und Europapolitik, Presse