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"Mitarbeit der Kommission Barrierefreiheit unter fadenscheinigen Gründen abgelehnt!"

30. Juli 2010

Heute kann man in den beiden großen Aachener Zeitungen die vehemente Kritik der Behindertenverbände an der Freitreppe des Aachen-Münchener-Neubaus lesen. Von „verschütteter Milch“ und „Gemeingefährlichkeit“ ist dort die Rede. Beide Zeitungen haben die berechtigte Kritik zum Anlass genommen, nochmals kurz auf den Antrag der SPD-Ratsfraktion zurückzukommen, die Kommission Barrierefreiheit an den Sitzungen des zuständigen Ausschusses zu beteiligen. Dieser sei „unter fadenscheinigen Gründen“ abgelehnt worden, wie ein Kommentator (zu Recht) schreibt, und hätte solche Vorfälle in Zukunft verhindern können.

Ich hoffe inständig, dass die Mehrheit jetzt die Größe hat, ihren blödsinnigen Beschluss zurück zu holen und die Mitarbeit doch noch zuzulassen! Es kann doch nicht wahr sein, dass selbst nach dem dritten eindeutigen Beweis für die Notwendigkeit der Mitarbeit der Betroffenen im Ausschuss die Borniertheit der Fraktionsspitzen von Schwarz-Grün die Vernunft überwiegt und dies dann dazu führt, dass an den Symptomen gedoktort wird, statt die Ursachen zu bekämpfen. Ich bin mir sicher, dass es jetzt heißt „Früher war die Beteiligung noch nicht wie heute!“ und dass Alternativlösungen wie „verstärkte Einbindung im Vorfeld“ oder ähnliche Krücken vorgeschlagen werden, aber natürlich wird dies nicht erfolgreich sein können (wie die Arbeit im Ausschuss zeigt), sondern nach dem nächsten massiven Abstimmungsfehler wird sich diese Diskussion wiederholen.
So macht man keine gute Politik, so erzeugt man Verdrossenheit bei den Menschen in Aachen!

Hier die Links zu den Online-Versionen der Artikel, die sich von der Printausgabe unterscheiden:

Aachener Zeitung – Neue Treppe verärgert Behinderte

Aachener Nachrichten – Das Urteil lautet: «Gemeingefährlich»

UPDATE: Der OB hat sich dafür entschieden, das persönliche Gespräch zu suchen um u.a. „darüber [zu] reden, wie wir ähnliche Situationen in Zukunft vermeiden“ können. Ein leichtes wäre es, einfach dem SPD Antrag zum Thema zu folgen, statt Angst vor den bösen „Behindertenlobbyisten“ zu haben!

Themen: Kommunalpolitik, Presse