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Gastautorenbeitrag: Gründung der Stadtteilkonferenz am 8.6.2011

10. Juni 2011

Wie bereits beschrieben, konnte ich leider nicht selber an der Gründung der Stadtteilkonferenz Aachen Nord teilnehmen. Glücklicherweise hat sich in Thomas Hartmann, dem SPD-Vorsitzenden im Aachener Norden, ein kompetenter Gastautor gefunden, der an dieser Stelle einen Bericht von der Veranstaltung beitragen konnte. Ich bedanke mich herzlich!

Hier sein Text:
Am 8.6.2011 fand das zweite Vorbereitungstreffen zur Stadtteilkonferenz Aachen Nord statt. Schon vor dem offiziellen Start um 18:30 versammelten sich die über 40 Interessierten und Mitglieder des Veranstaltungsteams auf dem Schulhof, da die Kombination aus Schlüssel und Passwort zur Öffnung der Gebäudetüren so seine technischen Tücken mitbrachte.

Viele Aktive aus Vereinen und zahlreiche Einzelkämpfer aus dem Viertel kamen während der 2-stündigen Veranstaltung ins Gespräch miteinander und waren geladen um zum ersten den Vorschlag des Koordinations-Teams zur Struktur der Stadtteilkonferenz und weiterhin die bereits beim ersten Treffen erarbeiteten inhaltlichen Schwerpunkte unserer gemeinsamen zukünftigen Arbeit für das Viertel zu diskutierten.

Großen Aussprachebedarf gab es insbesondere zum Vorschlag des Delegierten-Systems, das anhand eines großen Pyramiden artigen Schaubilds erklärt wurde. Darin ist vorgesehen, dass die drei bereits etablierten Vereine bzw. Interessengemeinschaften (AK Rehmviertel, AK Liebigstraße und die IG Aachener Portal) jeweils bis zu 3 Delegierte in eine sogenannte Leitungsgruppe der Stadtteilkonferenz entsenden und die zahlreichen weiteren, thematisch organisierten Arbeitsgruppen jeweils bis zu zwei Personen mandatieren können.

Derzeit sind etwa 8-10 thematische Gruppen in der Findungsphase, so dass das Leitungsgremium schlussendlich aus ca. 30 Personen bestehen wird. Natürlich ist diese Gremium auf eine solche Weise nicht demokratisch legitimierbar, aber da die Stadtteilkonferenz ohnehin „nur“ ein Beratungsgremium ist, entschied sich das vorbereitende Koordinations-Team für eine Struktur, die vor allen Dingen auf den bereits existierenden Vereinen und Verbänden basiert. Die dringend erforderliche Ansprache und Mobilisierung der bisher nicht politisch interessierten Menschen – die Stadtteilkonferenz ist schließlich ein politisches Gremium – wurde dabei in eine eigene Arbeitsgruppe überwiesen („Menschen für den Sozialraum aktivieren“). Weitere Arbeitsgruppen werden unter anderem die Themen Lokale Ökonomie, Jugend und Familie, Stadtteil lebenswert gestalten, Verkehr (u.a. Fahrradverkehr), Sicherheit und Ordnung oder auch Kultur im Viertel behandeln.

Wenn Sie Interesse haben, an einer dieser Gruppen teilzunehmen oder ein eigenes Thema einzubringen, dann schreiben Sie mir gerne eine Email oder rufen Sie mich an! Ich stelle dann gerne den direkten Kontakt zu den jeweiligen Organisatoren her.

Aus meiner persönlichen Perspektive hätte ich mir die Struktur der Stadtteilkonferenz offener und demokratischer gewünscht, um möglichst niedrige Schwellen zur Mitarbeit für den einzelnen Viertelbewohner zu setzen. Selbstverständlich habe ich diesen Einwand dann auch im Laufe der Sitzung vorgebracht.

Konkret schlug ich abschließend vor, dass man doch wenigstens das Verhältnis zwischen bereits etablierten Vereinen und den neu zu gründenden, offenen Arbeitsgruppen gleichwertig – also je zwei Delegierte – festlegen möge. Dies würde auch der mir gegenüber häufig geäußerten Befürchtung Rechnung tragen, dass einerseits nicht jeder der drei etablierten Vereine genügend Mitglieder für eine solche Delegiertenaufgabe finden würde und andererseits, dass die Vereine einen nicht legitimierten Allgemeinvertretungsanspruch erheben könnten.

Dies wird vermutlich nicht geschehen. Zwar stimmt es, dass ein handlungsfähiges Gremium wie eine Stadtteilkonferenz – dessen Größe von Seiten des Koordinatorinnen-Teams auf ca. 20 Personen eingeschätzt wird – schon mehr als leichte Schlagseite bekommt, wenn fast die Hälfte aller Vertreter aus nur 3 Vereinen kommen, aber andererseits bin ich mir sicher, dass keiner der Vereine böswillige oder rein eigensinnige Interesse im Viertel durchsetzen will – das haben die aktiven Vereinsmitglieder auch schon oft genug unter Beweis gestellt.

Dass mein Vorschlag keine Mehrheit gefunden hat, ist weiter nicht tragisch. Viel wichtiger war mir die Möglichkeit überhaupt zwischen zwei Alternativen wählen zu können. Und selbstverständlich werde ich mich auch in der jetzigen Form der Stadtteilkonferenz mit einbringen und darum bemüht sein, so viele Menschen wie möglich an dieser wichtigen und verbindenden Arbeit für unser Viertel zu beteiligen.

Fazit:
Aachen Nord hat seine Stadtteilkonferenz gestern offiziell auf den Weg gebracht. Die Strukturen sind klar, jetzt geht es an die inhaltliche Arbeit. Ich freue mich für unser Viertel, dass wir diesen wichtigen Schritt gemeinsam gegangen sind und wünsche mir eine weiterhin konstruktive, produktive Arbeitsweise auf allen Seiten.
Ein kleiner Wehrmutstropfen war in meinen Augen die Art der Moderation. In meiner beruflichen Arbeit habe ich gelernt, dass man neutral sein sollte und die eingehenden Vorschläge möglichst gleichartig behandeln sollte. Gerade bei unserer Gründungsveranstaltung hätte ich mir diesbezüglich eine größere Offenheit und Fairness des Präsidiums gewünscht, denen ich unabhängig von diesem Aspekt von Herzen für Ihr großes ehrenamtliches Engagement danken möchte.

Den Gastautor Thomas Hartmann erreichen Sie unter thomas-hartmann-aachen@web.de oder unter 0179 – 53 88 507.

Themen: City, Der Aachener Norden, Kommunalpolitik, Passstraße, Stadtpark