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Die „Soerser Kissen“ – Eine Lösung in Sicht?

07. Januar 2013

Schon im Rahmen meiner Ortsbegehung der Soers stand das Thema der „Berliner Kissen“ im unteren Soerser Weg auf der Tagesordnung. Zwar führte die Einführung der Beruhigungsmaßnahme zu einem tatsächlichen Rückgang der Verkehrsbelastung, durch rücksichtslose Autofahrer erzeugen die Kissen jedoch leider auch eine zusätzliche Lärmbelastung in ihrem direkten Umfeld.

Damals hatte ich gegenüber der Verwaltung vorgeschlagen „Leuchtstreifen auf die Flanken der Berliner Kissen aufzubringen“, wie im Nachbericht zu lesen ist. Dies wurde damals mit der Begründung zurückgewiesen, dass solche Leuchtstreifen eben auch „Verkehrszeichen seien“ und deshalb in einer Zone 30 nicht verwendet werden sollen. Seitdem ist viel passiert:

Insbesondere gab es eine intensive Diskussion im Bürgerforum, eine Debatte im Mobilitätsausschuss und schließlich eine Baumaßnahme der STAWAG. Diese führte einerseits zu einer Vollsperrung des unteren Soerser Wegs und andererseits zu einer temporären Entfernung der Kissen und brachte das Thema trotz der damaligen Entscheidung wieder auf die politische Tagesordnung:

Es gibt eine relativ aktuelle Initiative der Schwarz-Grünen-Bezirksfarktionen, die den Vorschlag aus der Ortsbegehung wieder aufgreifen und eine farbliche Absetzung der Kissen fordern. Dies ist im Rahmen des anstehenden Wiederaufbaus möglich; es werden schlicht andere Steine genutzt. Eine Art „Leuchtstreifen“ ist dies leider trotzdem nicht.

Ergänzend gibt es die Idee aus der Soers selber, den unteren Soerser Weg komplett zu sperren.
Hierzu wurden seitens der Anwohner während der Sperrung durch die STAWAG-Baumaßnahme Verkehrszählungen in Merowingerstraße und Purweider Weg durchgeführt, um eventuelle Ausweichverkehre zu identifizieren. Eine Zunahme war nicht festzustellen. Im Falle einer Sperrung könnten die Kissen natürlich schlicht entfallen, da es keine Durchgangsverkehre mehr gäbe. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, nach der Wiedereröffnung des unteren Soerser Wegs erneut Zählungen durchzuführen und zu prüfen, ob z.b. der Umbau der Kreuzung Soerser Weg / Eulersweg nicht doch den gewünschten Effekt hat oder ob eine Vollsperrung wünschenswert sei.

Mir fällt es grundsätzlich schwer, öffentlichen Straßenraum zu sperren, um einer kleinen Gruppe von Menschen ein Privileg zu ermöglichen, das an anderer Stelle so nicht möglich ist, aber in diesem Fall erkenne ich an, dass es sich um eine Sondersituation handelt: Der Soerser Weg ist als ehemalige Landstraße viel zu breit ausgebaut, um sich kostengünstig nachhaltig beruhigen zu lassen. Dementsprechend ist hier eine Abbindung genau dann sinnvoll, wenn die finanziell möglichen Maßnahmen nicht zu einem angemessenen Ausgleich der Interessen vor Ort führen.

Falls diese Lösung politisch nicht durchsetzbar ist, werde ich weiter dafür kämpfen, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, bis die Probleme rund um Raser und Kissen gelöst sind.

Und dann war da noch…
…der Petitionsausschuss des Landtags, der sich mit dem Thema befasst und nach einer Ortsbegehung zu einer hoffentlich salomonischen Lösung finden wird.

Themen: Der Aachener Norden, Kommunalpolitik, Landes-, Bundes- und Europapolitik, Soers