Home

Der letzte Rest vom Alten Tivoli soll bleiben?

21. August 2017

Bebauungsplan Offenbar entwickelt der Würselener Wall in den letzten Wochen erneut zu Ruhm gekommen. Obschon in den Plänen von 2010 deutlich sichtbar ist, dass der Würselener Wall erhalten, aber zu einer öffentlichen Grünanlage umgestaltet werden soll, gab es damals keine diesbezüglichen Einwändungen.

Seit einigen Wochen engagiert sich nun die Initiative „Tivoli erhalten!“ dafür, den Wall und insbesondere den alten Treppenaufgang zu sichern.
Ich bin einigermaßen überrascht, dass dies erst jetzt geschieht, aber es ist ja noch nicht zu spät.

Als lokaler Ratsherr bin ich mit den Gegebenheiten gut vertraut und kenne die möglichen Konflikte sehr gut. Insbesondere die Wallhäuser auf der anderen Seite des Walls stehen nun erneut im Feuer. Diese vier Objekte standen von Anfang an unter einem schwierigen Stern. Zunächst schienen sie zu klein, dann stellte sich heraus, dass der Untergrund schwierig ist, dann sprangen Investoren ab… nunmehr sind sie (beinahe) die letzten Objekte, die im neuen Wohngebiet am Alten Tivoli noch nicht errichtet sind.
Leider sind mit ihrem Bau massive Erdbewegungen und damit viele, viele LKW-Fahrten verbunden. So lange die Häuser nicht gebaut sind, kann also der Endausbau der Straßen nicht erfolgen. Dadurch sind also nicht nur die vier Familien, die in den Wallhäusern leben wollen, sondern alle Anwohner des Alten Tivolis von etwaigen Verzögerungen beim Bau betroffen.
Insbesondere die Familien mit Kindern warten dringend auf den Endausbau, damit die Kleinen auf den Straßen Fahrradfahren können ohne mit Baustellenverkehr rechnen zu müssen (der nebenbei wirklich problematisch werden kann).

Was ist also nun zu tun? Ich weiß es noch nicht. Derzeit sehe ich das Vorhaben der Fans, die eine Art „Erinnerungsort“ haben wollen, und die Planungen vieler Familien mit Kindern, die endlich „nicht mehr auf einer Baustelle“ wohnen wollen. Es gilt, diese Ziele unter einen Hut zu bringen.

Beim Bau der Häuser war aufgrund des Untergrunds wohl vorgesehen, den Wall weitestgehend neu Aufzuschütten. Dabei ließe sich die Treppenanlage wohl nicht erhalten.
Die Gründungsmaßnahmen würden also noch teurer, wenn man den Wall erhalten will. Das können die Familien, die dort bauen wollen, natürlich nicht tragen. Bei ihren Planungen war (und ist) von einer öffentlichen, neu angelegten Grünanlage auf der anderen Seite des Walls die Rede. Wenn man also die Treppe erhalten will, dann müssen auch genau diejenigen die Zusatzkosten tragen, die die Treppe erhalten wollen. Ob das auch die Stadt Aachen ist, das ist derzeit ungeklärt.

Ich kann mich dabei nur den Worten meiner Partei anschließen:
Eigentlich sollte es möglich sein, die Wohnbebauung und die Rettung des Aufgangs zu kombinieren. Es muss geprüft werden, ob und welche Zusatzkosten für die Erhaltung des Aufgangs und die Anpassung des Grünkonzepts entstehen.
Es darf dabei Keine gravierende Verzögerung der Baumaßnahmen und keine Kostensteigerungen für die Familien geben, die ihre Häuser jetzt bauen wollen.

Hier der Pressetext aus den Aachener Nachrichten:
Da, wo Reinhold Münzenberg, Michel Pfeiffer, Jupp Martinelli oder auch Stefan Lämmermann einst für die Alemannia dem Ball nachjagten, stehen längst Wohnhäuser. Der Alte Tivoli ist seit seinem Abriss, der im September 2011 begann, komplett verschwunden. Komplett? Nein, nicht ganz.
Weiterlesen…

Themen: Der Aachener Norden, Kommunalpolitik, Presse, Soers