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AN – Kollege Computer könnte sogar den Baustellen-Stau simulieren

10. September 2012

Von Daniel Gerhards

SPD-Fraktion fordert erneut ein elektronisches Baustellenmanagement

Wer derzeit mit dem Auto durch die Innenstadt möchte, muss etwas Zeit mitbringen. Gerade im Feierabendverkehr rollt der Verkehr ohnehin an einigen Stellen zäh. Zahlreiche Baustellen bremsen die Verkehrsteilnehmer allerdings zusätzlich aus. Die Aachener SPD möchte, dass die missliche Lage mit Hilfe eines computerbasierten Systems verbessert wird.
Dabei wollen die Genossen keine völlig neue Software. Der Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen verfüge bereits über ein System, mit dem sich die Kapazitäten von Straßen und Kreuzungen genau berechnen lassen. „Es wäre ein Leichtes, darin alle Baustellen einzupflegen und zu sehen welche Auswirkungen das hat“, sagt Michael Servos, Verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Dadurch könne man besser planen, wann welche Baustellen in welchem Umfang und für welchen Zeitrahmen eingerichtet werden sollten.
In den Augen der SPD verfügt die Verwaltung derzeit gar nicht über ein funktionierendes Baustellenmanagement. „Man macht das alles aus dem Bauch heraus“, sagt Servos. Die Verwaltung verfüge lediglich über ein Text-Dokument, in dem alle Baustellen aufgeführt sind, bemängelt Servos. Die Liste ist zwar acht Seiten lang, sie sei allerdings keine Grundlage für eine vernünftige Abstimmung der Baustellen.
Mangelnde strategische Planung sieht auch SPD-Fraktions-Vize Norbert Plum. „Wenn man von Westen in die Stadt fährt, steht man immer im Stau. Egal auf welchem Weg man versucht eine Baustelle zu umfahren, man stößt immer wieder auf eine neue. So kommt man nicht ungehindert in die Stadt“, sagt er.
Firmen fürchten ums Geschäft
Ärgerlich ist das für Autofahrer aktuell etwa an der Normaluhr, der Junkerstraße oder am Templergraben. Existenzbedrohend werden Baustellen, die sich lange hinziehen für Geschäftsleute. Kriterien wie etwa die Interessen von Geschäftsleuten könnten in einem EDV-basierten Management-System berücksichtigt werden, erklärte Servos.
Verengen statt sperren
Um besseren Verkehrsfluss zu gewährleisten, könne man mit einem solchen System auch simulieren, ob es sinnvoller ist, eine Straße „für drei Tage komplett zu sperren“ oder „drei Wochen lang ein Spur offen zu lassen“, sagt Servos. Man solle sich zudem Gedanken über die Größe einzelner Baustellen machen: „Vielleicht fließt der Verkehr besser, wenn man zwei Spuren verengt, anstatt eine komplett zu schließen“, sagt SPD-Ratsherr Claus Haase.
Bereits im September vergangenen Jahres hat die SPD die Verwaltung mit einem Ratsantrag aufgefordert, ein elektronisches Baustellenmanagement einzuführen. Passiert sei so gut wie nichts. „So geht es nicht. Die Verwaltung muss mal in die Pötte kommen“, sagt Plum.

Themen: Kommunalpolitik, Presse