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Alter Tivoli: Politik will nicht auf einen Rutsch verkaufen

30. April 2009

Der folgende Artikel beschreibt das geplante Vorgehen zum Verkauf des Geländes auf dem derzeit der alte Tivoli steht. Ich halte diesen Weg für sehr gut und werde die Parzellierung und die Aufstellung des Bebauungsplans weiter begleiten. Für Ihre Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.

Aus den Aachener Nachrichten vom 28.4.2009:
Aachen. Im Grunde war alles eingestielt: Wenn der neue Tivoli fertig ist, reißt die Stadt den alten ab und verkauft das 55.000 Quadratmeter große Grundstück an einen potenten Investor.
tivoli Europaweit sollte die Immobilie ausgeschrieben werden, um die elf Millionen Euro dachte man sich als Erlös, am Donnerstag sollten die zuständigen Ausschüsse die Angelegenheit im Rahmen einer Sondersitzung absegnen.
Doch die Politik verfolgt inzwischen andere Ideen als die Verwaltung und plädiert für eine Änderung des Konzepts.
Bei CDU, SPD und Grünen hieß es am Dienstag übereinstimmend, wenn der Verkauf des Geländes Alter Tivoli so über die Bühne gehe, wie die Verwaltung es sich vorstelle, dann bestehe die Gefahr, dass ein Großinvestor bestimme, wo es an der Krefelder Straße langgehe.
Zwar ist verabredet, dass vor allem neue Wohnbebauung entstehen soll, die Stadt hätte aber keinen Einfluss mehr auf die Details.
Also soll es so gemacht werden: erst einen Bebauungsplan fabrizieren, dann ausschreiben – und zwar nicht das ganze Terrain auf einen Rutsch, sondern parzelliert in einzelnen Losen.


Auf diese Weise, so die Hoffnung und Erwartung der Kommunalpolitiker, werde es gelingen, auch Interessenten aus der Region an der Nutzung/Bebauung des alten Tivoli zu beteiligen.
Der grüne Fraktionsgeschäftsführer Helmut Ludwig: «Wir hatten den Eindruck, dass die örtliche Wirtschaft nicht richtig mitgenommen würde, wenn alles auf einmal zum Verkauf stände» – der neue Eigentümer würde natürlich einen Generalunternehmer beauftragen, der eher auf internationalem als auf regionalem Parkett zu suchen sei.

«Definieren, was wir wollen»

Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Harald Baal sieht das ähnlich und möchte daher die 55.000 Quadratmeter in kleineren Portionen verkaufen, die – je nach Größe – «freihändig», also ohne EU-weite Ausschreibung, an den Mann gebracht werden könnten.
Auch habe man bei diesem Verfahren als Stadt mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Es sei also sehr sinnvoll, «erst zu definieren, was wir haben wollen», und danach die Grundstücke zu vergeben.
SPD-Ratsherr Norbert Plum, planungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, will ebenfalls stückeln, «sonst würden wir die Investoren aus Stadt und Umgebung quasi ausschließen».
Er spricht sich auch dafür aus, vorher den Bebauungsplan festzuzurren, «dann sind unsere Möglichkeiten vielfältiger».
Die Möglichkeiten: Einfamilienhäuser, an anderer Stelle auch eine dichtere Bebauung, dazu soll es Fachmärkte und Nahversorgungsbetriebe geben.
Zumindest die Wohnbereiche müssten optisch und auch in Sachen Lärm abgeschirmt werden gegen die einschlägigen Emissionen aus dem Sportpark Soers.
Zumindest für die Teilfläche an der Ecke Krefelder und Merowingerstraße kann sich die CDU doch eine Ausschreibung im großen Rahmen vorstellen.
Diese exponierte Ecke benötige eine ganz attraktive Lösung – je größer die Auswahl, desto besser.
Nach Stand der Dinge soll das alte Tivoli-Stadion noch ein knappes Jahr lang als Spielstätte für die zweite Mannschaft der Alemannia genutzt werden. Der Nachfolgerbau erlebt Mitte August seine Premiere.

Themen: Der Aachener Norden, Kommunalpolitik, Presse